Wenn wir uns kraftlos fühlen, haben wir daher nicht unsere Kraft, sondern unsere Macht abgegeben. Das geschieht, wenn wir es zulassen, dass eine Sache oder ein anderer Mensch die Führung über uns übernimmt.
Wir lassen dies zu, weil wir glauben, dass uns diese Sache oder der andere Mensch aus unserem Leid befreien könnte. So entsteht ein ungleiches Machtverhältnis. Macht versus Ohnmacht.
Sobald wir also glauben, etwas oder jemanden zu brauchen, geben wir ein Stück unserer Eigenmacht ab und verlieren vermeintlich an Kraft. Wir fühlen uns erschöpft. Uns fehlt die Motivation, Dinge anzupacken. Wir verlieren an Kreativität, um neue Wege zu finden. Ein Gefühl der Resignation und Hoffnungslosigkeit macht sich breit.
Schau einmal zurück: Wann in deinem Leben ist es dir so ergangen?
In Wahrheit kannst du deine Kraft nie abgeben — deine Macht hingegen schon.
Wenn du dich erschöpft fühlst, ist es also möglich, dass du einer Sache oder einem anderen Menschen erlaubt hast, sich über dich zu stellen.
Warum geben wir unsere Macht ab?
Weil wir etwas haben wollen. Weil wir glauben, dass uns etwas fehlt. Wir versuchen, diese Lücke zu schließen — und geben Macht ab.
Das kann sich zum Beispiel darin äußern, dass wir einem anderem Menschen gestatten, uns über alle Maßen zu helfen. Weil wir uns hilflos fühlen.
Natürlich ist es gut und wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Doch das Warum zählt. Warum lassen wir uns unterstützen, warum unterstützen wir andere?
Sobald die ehrliche Antwort lautet „Weil ich dann xy bekomme“, befinden wir uns in einem ungleichen Machtverhältnis.
Hast du in deinen Beziehungen schon einmal erlebt, dass du dich erschöpft fühlst?
Übrigens: Auch wer Macht ausübt, wird sich über Kurz oder Lang daran erschöpfen.
Warum? Weil wir uns als Machthabende auch immer den Gegenpol mit „einkaufen“. In diesem Fall die Ohnmacht. Das kann sich zum Beispiel darin zeigen, dass ein Mensch nach außen hin machtvoll und erfolgreich wirkt, sich insgeheim jedoch einsam und verlassen fühlt.
Mit dir selbst und anderen auf Augenhöhe
In einem gesunden Miteinander begegnen wir uns auf Augenhöhe. Niemand stellt sich über den anderen. Niemand ordnet sich unter. Jede und jeder kann seine wahre Größe entfalten und sich ganz zeigen. Das bringt uns in die Inspiration, und Inspiration ist das Gegenteil von Erschöpfung.
Erlaube dir gern einmal die Frage:
Bin ich erschöpft oder voller Inspiration?
Lautet die Antwort „erschöpft“, kannst du dich fragen:
Wo habe ich es einer Sache oder einem anderen Menschen gestattet, sich über mich zu stellen?
Wo habe ich Macht abgegeben?
Wo fühle ich mich ohnmächtig?
In die Kraft kommen
Um aus einem ungleichen Machtverhältnis heraus zu kommen, mache dir als Erstes bewusst, dass die wahre Kraft immer in dir ist und du so, wie du bist, richtig bist.
Dafür brauchst du keine Bestätigung von außen.
Du darfst nein sagen und für dich sorgen.
Um wieder in die Kraft zu kommen, setze dich hin, atme tief ein und aus. Lege eine Hand auf dein Herz. Spüre die Kraft deines Herzens. Atme bewusst und liebevoll in dein Herz. So wirst du innerlich ruhig und kommst wieder bei dir selbst an.
Dann lasse einen Entschluss in dir aufsteigen. Was willst du hier und jetzt verwirklichen? Wen oder was willst du jetzt loslassen?
Spüre die Schaffenskraft in dir. Den Schub, der dich nach vorne bringt. Diese Kraft hat darauf gewartet, dass du dich wieder mit ihr verbindest. Du kannst dich jederzeit mit ihr „zusammentun“.
Das Schöne daran: Wir erkennen, dass wir nie allein sind. Denn sobald wir es uns erlauben, unsere wahre Kraft und Größe zu entfalten, ziehen wir die passenden Menschen und Ereignisse an. Menschen und Ereignisse, denen wir gut tun, die uns gut tun. Ohne etwas voneinander zu brauchen. Das ist die Basis einer funktionierenden Gesellschaft.
Schreibe mir gern, welche Erfahrungen du machst. Ich wünsche dir viel Freude beim Entfalten deiner Kraft!